Anlaufstelle Marienfelde

Veröffentlicht am 17. Februar 2020

Von

Im Rahmen des Geschichtsunterrichts unternahm die Klasse 12c am 13. Februar eine Exkursion zum Notaufnahmelager Marienfelde. Dabei wollten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit nutzen und den gegenwärtigen Unterrichtsschwerpunkt „Migration und Integration in DDR und BRD“ am historischen Ort vertiefen.

Die Ausstellung vermittelte ein anschauliches Bild vom Alltag der Flucht.

Zu Beginn hatten wir die Gelegenheit, mit einem Zeitzeugen zu sprechen, der 1957 aus der DDR flüchtete und dabei sehr anschaulich erzählte, unter welchen Umständen die Flucht stattfand und welche Folgen dieselbe auch für sein familiäres Umfeld nach sich zog. Interessant war die Tatsache, dass er ursprünglich vom „Aufbau des Sozialismus“ überzeugt war und für die Maximen der SED eintrat, später aber für (aus heutiger Sicht) Nichtigkeiten die volle Härte der Diktatur zu spüren bekam. Sehr interessant war zudem, dass sich unser Zeitzeuge erst an die Freiheiten in der Bundesrepublik gewöhnen musste, letztlich aber seinen universitären Weg fortsetzen konnte und später für viele Jahre Direktor einer Schule in Berlin war.  Man muss schon sagen, dass diese Geschichten so lebendig in keinem unserer Lehrbücher stehen.

Bescheidene Einrichtung: So “wohnten” aus der DDR bzw. Ost-Berlin Geflüchtete, bis sie weiter an ihren Bestimmungsort in der BRD oder West-Berlin übersiedeln konnten.

Anschließend bekamen wir von der Kuratorin eine Führung durch die Gedenkstätte und waren beeindruckt, welche Ausdehnungen das Notaufnahmelager hat und unter welchen bescheidenen Bedingungen die Flüchtlinge lebten. Insgesamt war es eine gelungene Exkursion. Sie gab tiefe Einblicke und half auch dem unterrichtlichen Verständnis.